Kuala Lumpur

28.10.2018

Unsere Couchsurferin wohnt in einem Apartment eines Hochhauses. Wir mussten beim Guard eine Reisepassnummer hinterlegen und er musste uns mit einer Sicherheitskarte zum Aufzug bringen.

Lina ist nett, lustig, offen, ehrlich und sehr gesprächig.
Da wir seit dem Frühstück nichts gegessen hatten, sind wir 3 nochmal losgezogen. Lina hatte keinen Hunger, außerdem war sie noch etwas verkatert vom Vorabend. Haben in diesem Zuge gleich unsere Wäsche zum Waschen gegeben.
Wir waren indisch essen, es wahr sehr lecker und preislich gut.

Dann sind wir zu den Petronas Twin Towers gelaufen. Der Anblick war bombastisch, vor allem dann aus der Skybar gegenüber, die sich im 33. Stock befindet.

Als wir zurück waren, haben wir geduscht und uns unterhalten. Um 23:00 Uhr haben Johanna und ich die Wäsche abgeholt. Auf dem Rückweg waren wir kurz in einem Laden. Beim hinaus gehen sahen wir ein bekanntes Gesicht. Es war Daniel, der Spanier, den wir schon in Thailand im Funky Crab getroffen hatten.
Die Welt ist so verdammt klein. Haben uns etwas unterhalten und ein Bier getrunken (ist übrigens verdammt teuer in Malaysia). Nach dem Abschied sind wir dann heim und schlafen gegangen.

29.10.2018

Heute früh sind wir zusammen mit Lina aufgestanden, da sie zur Arbeit musste. Wir wollten mal wieder richtig deutsch frühstücken, so mit Brötchen und Kaffee und so. Gar nicht so einfach, in Malaysia. Um 10:00 Uhr waren wir in einem großen Einkaufszentrum, dort haben wir einen Stand gefunden, an dem Backwaren frisch zubereitet werden. Dort haben wir zugeschlagen. Es gab so viele leckere Sachen. Rosinen Brötchen, Vollkornbrötchen, Quarktaschen,….

Nach dem Frühstück sind wir zum Bahnhof und haben uns eine Cashcard zum Aufladen für das Bahnsystem geholt. Dann sind wir ca. 1,5 Stunden zum Hafen (Port Klang) gefahren. Dort sind wir in die erst beste Location zum Essen eingekehrt, KFC. Wir dachten, in Thailand wär es günstig, bis wir hier gegessen hatten.

Dann haben wir uns auf die Suche nach einer Person gemacht, die verantwortlich ist für die Frachtschiffe. Ein junger Mann hat uns mit dem Auto ein paar Meter zu einem anderen Gebäude am Hafen gefahren und mir seine Handynummer gegeben, falls etwas nicht klappt.
Dort haben wir mit einem Hafen Polizisten gesprochen. Wodurch sich für uns alles änderte.

Er erzählte uns, dass wenn wir mit einem Frachtschiff reisen wollen, wir einen speziellen Reisepass benötigen, da wir verschiedene Gewässer durchfahren. Und wenn die Marine kommt und das Schiff kontrolliert und wir diesen Pass nicht haben, kommen wir für mindestens 6 Jahre ins Gefängnis. Er meinte, dass wir trotz allem sowieso nur auf ein Schiff kommen, wenn wir jemanden kennen der damit zu tun hat, also dort arbeitet, mit fährt oder etwas zu sagen hat.
Er war mir anfangs eher unsympathisch und man hat das Gefühl gehabt er will einfach, nicht dass wir das machen, aber was er sagte, ergab schon irgendwie Sinn.

Wir sind dann etwas betrübt gegangen und haben überlegt. Wir wollten einfach nicht wahrhaben, dass das jetzt gestorben ist. Also sind wir noch ein zweites Mal hin und wollten wissen, ob es nur an diesem Hafen nicht möglich ist oder prinzipiell nicht.

Dann fragte er uns wo wir herkommen, ob es ein Problem mit unserem Reisepass gibt und wie alt wir sind.
Wir versicherten ihm, dass alles in Ordnung sei und wir einfach diese Erfahrung machen möchten. Als er unser Alter wusste und dass wir aus Deutschland sind, änderte sich auf einmal seine Stimmung. Er hat uns viel älter geschätzt und er mag deutsche und so weiter.

Auf jeden Fall hat er uns gesagt, dass die Chancen von Indonesien aus besser seien, da die Regeln dort nicht so streng sind. Und von dort müsste es einfacher sein, nach Indien zu kommen.

Die Informationen nahmen wir einmal mit uns. Aber der Plan der Mädels war fürs Erste über den Haufen geworfen worden. Es musste ein neuer her. Denn 6 Jahre Gefängnis möchte dann doch niemand riskieren.

Dann sind wir erstmal wieder zurückgefahren. Wir waren mit Lina essen und sind dann in eine Bar etwas trinken.

30.10.2018

Nach dem Abschied unserer Couchsurferin sind wir nochmal ins Pavillon KL zum Frühstücken und planen unseres nächsten Aufenthalts. Wir entschieden uns für ein Hostel, 2 km von hier. Vor dem Hostel wurden wir von einem Gast, Majid abgefangen. Er begrüßte uns mit „Welcome at Home“, das klang für uns schon mal sehr sympathisch.

Wir unterhielten uns kurz mit ihm, er schlug vor heute Abend etwas zusammen zu unternehmen.

Heute Mittag hatten wir aber vor das Büro der Firma für die Frachtschiffe am Hafen aufzusuchen und nochmal unser Glück zu versuchen. Beim Gehen haben wir nochmal Majid getroffen und er fragte, was wir vorhaben. Als wir ihm von unserem Reiseplan erzählten, war er begeistert. So bot er uns an mitzukommen, er hat ein Auto und würde fahren. Dort angekommen hat die Dame an der Rezeption ein paar Mal herumtelefoniert und anschließend gemeint, es ist nur möglich, wenn wir eine Firma haben. Da sagte Majid, „ich habe eine Firma“ ? Also hat sie uns eine E-Mail-Adresse gegeben, an die wir uns wenden können. Als wir wieder im Auto waren, hat Majid mit einem Freund telefoniert und irgendetwas abgeklärt. Danach meinte er, der Freund macht die Papiere für uns fertig, wir bekommen sie in 1 – 2 Tagen, dann können wir los ??? Wir konnten es gar nicht wirklich glauben.

Auf der Autobahn standen wir im Stau. Hinter uns hörten wir den Krankenwagen und die Autos bildeten eine Rettungsgasse. Majid nutzte die Gelegenheit und fuhr direkt hinter dem Krankenwagen her. Ich sagte ihm, dass das in Deutschland verboten sei und eine fette Strafe fällig wäre. Er antwortete, deswegen sind wir in Malaysia und nicht in Deutschland. Hier kostet es 50 Ringgit, was 10,50 € entsprechen. Also ich habe mich geschämt dafür.

Auf dem Rückweg kauften wir noch günstig Alkohol, für heute Abend zum Vorglühen. Beim Laufen in einer dunklen Gasse stand ein Polizeiauto, das einen Zivilisten aussteigen ließ. Majid erklärte uns, dass es ein Drogendealer sei, der sich mit der Polizei die Kohle teilt. So läuft das hier oft.

Im Hotel spielten wir dann Karten, Arschloch und Mogeln. Dabei tranken wir. Später setzten wir uns auf die Terrasse, haben dort aber nur noch geredet. Um 22:00 Uhr sind wir in eine Bar, 140 Meter vom Hotel entfernt. Dort haben wir Billard gespielt, danach habe ich keine Erinnerung mehr. Laut meiner Google Zeitachse war ich um 23:40 Uhr wieder im Hostel. Majid ist nicht viel später gegangen. Die Mädels haben ihre eigene Geschichte zu diesem Abend.

31.10.2018

Wir haben heute bis 13:00 Uhr geschlafen. Ich war um 8 schonmal aufgestanden, da habe ich auch schon Majid getroffen, er meinte, dass es doch 7 Werktage dauert bis wir die Dokumente für das Frachtschiff haben.

Dann war ich frühstücken, anschließend musste ich mich übergeben. Mir ging es scheiße. Johanna ging es auch nicht gut, Theresa war soweit fit. Auch Johanna hat ein paar Lücken vom gestrigen Abend. Die Mädels sind erst um 04:00 Uhr zurück gewesen.

Majid kam in unser Zimmer und fragte, ob wir essen gehen sollen, in sein Restaurant. An dieser Stelle sollte ich vielleicht erstmal etwas über Majid erzählen.

Er ist 28 Jahre alt und kommt aus dem Jemen. Er reist um die Welt seit er 16 ist und hat seine Familie in diesem Zeitraum nur einmal gesehen. Er ist aber in guten Kontakt über FaceTime. Er hat zusammen mit zwei Partnern ein Restaurant in Kuala Lumpur, noch 3 kleinere eigene Restaurants, einen Supermarkt und eine Autowaschanlage irgendwo anders. Außerdem hat er zusammen mit einem Partner vor kurzem ein Hostel in Bali eröffnet. Er hat außerdem 2 Kinder, sie heißen beide Elias, er nennt sie Elias 1 und Elias 2. Mit einer der Mütter war er verheiratet. Jetzt ist er single und genießt sein Leben. Er ist meistens gut drauf und sagt, für ihn beginnt jeder Tag von neuen. Scheiß drauf, was gestern war.

So, nun sind wir dann zu seinem Restaurant. Es war schon etwas gehobener. Er ließ uns ein paar traditionelle Gerichte aus seinem Land bringen. Das war dünnes Fladenbrot, Reis mit Hühnchen, Bohnen, so etwas wie Pulled Pork und Salat. Es war verdammt lecker. Bezahlen mussten wir nichts.

Danach waren wir einkaufen, da wir vorhaben morgen mit ihm zelten zu gehen. Anschließend sind wir wieder ins Hostel, da alle noch müde und kaputt waren. An diesem Abend war dann nichts mehr.

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